Begriffe und Aufklärung


Transsexualität, Transidentität, Transgender und Trans*


Transsexualität ist das Wissen, dass das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht dem Geschlechtsempfinden entspricht. Wobei dieser Begriff medizinisch geprägt ist und nichts mit der Sexualität einer Person zu tun hat.

Transidentität betont, dass die empfundene Geschlechtsidentität nicht mit den körperlichen Merkmalen übereinstimmt. Von einigen wird dieser Begriff bevorzugt, da hier kein Bezug auf Sexualität im Wort vorhanden ist.

Sowohl Transsexuelle als auch Transidente streben die Angleichung des Körpers an das empfundene Geschlecht an.

Trans* und Transgender werden häufig als Sammelbegriffe verwendet, wobei diese nicht von allen als solche akzeptiert werden. Dazu gehören dann auch die Bezeichnungen Trans*-Mann (von Frau zu Mann) und Trans*-Frau (von Mann zu Frau). Wir verwenden diese Bezeichnungen ungern und für uns sind es Männer und Frauen.

Transition
Der gesamte Weg der Angleichung an die empfundene Geschlechtsidentität wird als Transition bezeichnet. Dabei ist zu beachten, dass dieser Weg auf mehreren Ebenen begangen wird:
    • soziale Ebene: Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Bekannte, Nachbarn
    • rechtliche Ebene: Vornamens- und Personenstandsänderung
    • medizinische Ebene: geschlechtsangleichende Maßnahmen wie Hormone, OP´s usw.

Ist Transsexualität angeboren?
In einem Alter von ca. 7 Jahren bemerken Transsexuelle, dass das angeborene Geschlecht nicht zum empfundenen Geschlecht passt. In der Wissenschaft wird in der Zwischenzeit davon ausgegangen, dass sich Anlagen zur Transsexualität bereits im Mutterleib bilden und damit auch nicht mehr umkehrbar sind 1). Daher ist vom aktuellem Stand der Wissenschaft davon auszugehen, dass Transsexualität angeboren ist.

Ist Transsexualität eine Krankheit?
Diese Frage kann ganz klar mit Nein beantwortet werden. Eine Mehrheit in der medizinischen Wissenschaft betrachtet das Phänomen Transsexualität mittlerweile als einen Zustand, der einen hohen Leidensdruck verursachen kann. Dieser Leidensdruck kann krank machen und ist daher behandlungsbedürftig durch geschlechtsangleichende Maßnahmen.
Daraus ergibt sich auch, dass Transsexualität nicht heilbar ist. Der schon angesprochene Leidensdruck kann nur durch geschlechtsangleichende Maßnahmen gelindert werden, so dass sich kein anderes Krankheitsbild wie z.B. Depressionen ergibt.

Geschlechtsangleichung
In vielen Medien wird immer wieder das Wort Geschlechtsumwandlung verwendet. Das Geschlechtsempfinden ist allerdings im Gehirn verankert und die körperlichen Merkmale passen nicht dazu. Daher wird von den meisten Transsexuellen eine Geschlechtsangleichung durch Hormone und OP´s angestrebt.

Wie sollte mit transsexuellen Menschen umgegangen werden?
Hat sich eine transsexuelle Person als solche zu erkennen gegeben, ist dies ein sehr großer Vertrauensbeweis.
Daher sollte die Person so angesprochen werden, wie es das Wunschpronomen und der Name der Person hergeben. Für uns ist eine transsexuelle Person bereits von Geburt an Mann / Frau, eben so wie sie sich selbst definiert. Natürlich akzeptieren wir auch Personen, die sich als nicht binär definieren. Diese passen nach eigener Auffassung nicht in das binäre Geschlechtersystem von Mann und Frau.

1 ) https://www.welt.de/wissenschaft/article144329574/Transsexualitaet-entsteht-schon-im-Mutterleib.html
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